Die Finanzierungsdauer hängt von Ihren Möglichkeiten ab


Wie lange dauert es, bis ein Kredit zurückgezahlt ist?
Diese Frage stellt sich jeder, der sein Eigenheim mit Geld von Banken und Co. finanziert. Einen Anhaltspunkt liefert der Tilgungsplan, den Sie zu Ihrem Kreditangebot erhalten – er weist die Finanzierungsdauer beispielhaft aus.

Über den Daumen gepeilt
Stark vereinfacht gesagt, gilt in der aktuellen Niedrigzinsphase: Bei einem durchschnittlichen Zinssatz von 3 % pro Jahr und einer anfänglichen Tilgung von 1 % dauert es über 40 Jahre, bis Schulden abgetragen sind. (Überholt ist dagegen die Faustregel, dass eine Baufinanzierung etwa 30 Jahre läuft – das galt für Zinssätze von ca. 7 %.)
In der Praxis treffen solche Faustregeln ohnehin nur selten zu. Denn die tatsächliche Finanzierungsdauer hängt von vielen Faktoren ab:
  • Tilgungssatz
  • Zinssatz
  • Dauer der Zinsbindung
  • Sondertilgungen
  • Zinssatz der Anschlussfinanzierung (nach Zinsbindungsfrist)

Gut zu wissen: Kreditnehmer haben häufig die Möglichkeit, den Tilgungssatz zu erhöhen oder zu reduzieren sowie Sondertilgungen zu leisten. Die Rückzahlung kann also variieren und muss nicht einem starren Schema folgen. So können Sie die Finanzierung Ihren persönlichen Umständen und der aktuellen finanziellen Situation anpassen.

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Drei Beispiele, wie sich ein Kredit anpassen lässt

Familie mit Kindern und einem Alleinverdiener: Viele junge Familien beginnen mit einer kleinen Tilgung, die sie später erhöhen – wenn wieder beide Partner verdienen oder die Kinder finanziell auf eigenen Füßen stehen.
Paar mit künftigem Kinderwunsch: Wer damit rechnet, dass später einmal ein Einkommen wegfällt und weniger Geld zur Verfügung steht, kann mit einer höheren Tilgung starten – und sie bei Bedarf reduzieren.
Geldzufluss in der Zukunft: Sie rechnen mit einer späteren Erbschaft, Schenkung oder Betriebsrente? Dann müssen Sie nicht unbedingt alle Kraft in die laufende Tilgung stecken. Sie können eine niedrige Tilgung wählen und die Restschuld später mit Sonderzahlungen tilgen.

Sie bestimmen den Fahrplan

Wie lange die Rückzahlung Ihres Kredites dauert, richtet sich also weniger nach einer Faustregel, sondern nach Ihnen. Genauer gesagt: nach der Höhe Ihres Kredites, der Höhe Ihres Zinssatzes und vor allem Ihren finanziellen Möglichkeiten


Spielen Sie verschiedene Fälle durch

Um ein Gefühl für die Finanzierungsdauer und Ihre Gestaltungsmöglichkeiten während der Laufzeit zu bekommen, können Sie verschiedene Szenarien durchspielen – zum Beispiel mit verschiedenen Zinssätzen und verschiedenen Ratenhöhen. Oder Sie sprechen mit Ihrem Kreditgeber über verschiedene Vertragsformen: Kreditverträge mit variabler Verzinsung, mit flexibler Tilgung oder mit abweichenden Sondertilgungsrechten. Es gibt einige Möglichkeiten, um die Finanzierung nach Ihren Bedürfnissen einzurichten.


Welche Rolle spielt das Lebensalter?

Früher war es üblich, mit Anfang 30 eine Immobilie zu erwerben und etwa mit 60 Jahren schuldenfrei zu sein. Das ist heute oft anders. Viele bauen oder kaufen Ihr Eigenheim erst mit 50 Jahren und schaffen es trotzdem, mit 65 schuldenfrei zu sein – möglich durch hohe Tilgungsraten und/oder Sonderzahlungen. Wichtig ist auf jeden Fall die Frage, wann Sie voraussichtlich in Rente gehen. Denn Rentnern steht in der Regel deutlich weniger Einkommen zur Verfügung. Deshalb ist es grundsätzlich empfehlenswert, bis zum Rentenbeginn schuldenfrei zu sein. Allerdings ist auch das keine absolute Notwendigkeit. Entscheidend ist dagegen, ob Ihnen genügend Geld zur Verfügung steht, um Ratenzahlungen leisten zu können – gegebenenfalls auch für einen kleineren Restkredit.


Was passiert nach der Zinsbindung?

Die meisten Kreditnehmer sichern sich einen Zinssatz für einen langen Zeitraum, etwa für 5, 10, 15, 20 Jahre oder sogar bis zur kompletten Tilgung. Wie hoch der Zinssatz für eine anschließende Finanzierung der Restschuld sein wird, lässt sich jedoch kaum vorhersagen. Um vorsichtig zu kalkulieren, gehen viele Berechnungsmodelle dann von 5, 6 oder 7 % Verzinsung zuzüglich 1-2 % Tilgung pro Jahr aus.

Eine Möglichkeit, um sich im Voraus das aktuelle Zinsniveau zum Ende der Zinsbindung zu sichern, bietet ein Bausparvertrag. Allerdings haben Sie dann zunächst eine doppelte Belastung: Sie müssen sowohl den Bausparvertrag ansparen als auch Ihren Kredit zurückzahlen. Ihre Verbraucherzentrale berät Sie gerne. 


Zur Finanzierungsberatung der Landesverbraucherzentrale >

Tipp
Nutzen Sie die vielen Förderangebote für Ihre Finanzierung. Förderkredite sind in der Regel günstiger und dadurch schneller zurückgezahlt.

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