Egal ob Sie ein Haus bauen, betreiben oder unterhalten - stets wird die Umwelt belastet. 

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Neben den Schadstoffemissionen beispielsweise durch die Heizung achten Sie auch auf die mittel- und langfristigen Auswirkungen Ihres Bauvorhabens auf den Naturraum und den Verbrauch von Rohstoffen.

Die größte Umweltbelastung geht vom Betrieb von Häusern aus: Die etwas über 40 Millionen Haushalte in Deutschland verbrauchen 28 % des gesamten deutschen Energiebedarfs. Die privaten Haushalte benötigten etwa 69 % der Energie für das Heizen, 15 % für die Warmwasserbereitung, 6 % zum Kochen, 4 % für Kühl-und Kälteanwendungen, 4 % für Informations- und Kommunikationstechnologien, 2 % für die Beleuchtung sowie weniger als 1 % für sonstige Elektrogeräte.

Eine nachhaltige Bauweise bedeutet, sorgsam mit den Ressourcen umzugehen und einen Beitrag zur Gesundheit und dem Wohlbefinden der gesamten Gesellschaft zu leisten – in ökologischer und ökonomischer Hinsicht.

 

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Tipp

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie u. a. auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen.

 

Leitfaden für Nachhaltiges Bauen

Als Orientierung wofür nachhaltiges Bauen konkret steht, bietet sich der vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) herausgegebene Leitfaden Nachhaltiges Bauen an. Die Leitfäden des Bundes dienen als Arbeitshilfe für staatliche Bauvorhaben, die Grundprinzipien sind aber auch für private Häuslebauer empfehlenswert. Zentral ist dabei, dass nachhaltiges Bauen für alle Phasen im Lebenszyklus von Gebäuden - von der Planung, der Erstellung über die Nutzung und Erneuerung bis zum Rückbau - eine Minimierung des Verbrauchs von Energie und Ressourcen sowie eine möglichst geringe Belastung der Natur anstrebt. Dies ist u.a. zu erreichen durch:

  • Schonung von Naturräumen und Nutzung von Möglichkeiten zu Flächen sparendem Bauen über die gesamte Prozesskette
  • Bedarfshinterfragung Neubau: Ist zur Deckung eines Raumbedarfs ein Neubau erforderlich oder kann auf den Bestand zurückgegriffen werden?
  • Senkung des Energiebedarfs und des Verbrauchs an Betriebsmitteln
  • Lange Nutzungsdauer von Bauwerken: Dauerhaftigkeit der Gebäude
  • Einsatz wiederverwendbarer oder -verwertbarer Bauprodukte/Baustoffe
  • Vermeiden von schwer trennbaren Verbundbaustoffen und -teilen zur besseren Recyclingfähigkeit des Gebäudes und planmäßige Förderung der Aufarbeitung und Weiter- und Wiederverwendung gebrauchter Baustoffe/-teile
  • Möglichkeit zur Mehrfachnutzung/-umnutzung bei Wegfall der bisherigen Nutzung
  • Verlängerung der Lebensdauer von Produkten und Baukonstruktionen
  • Vermeidung von Transportkosten von Baustoffen und -teilen
  • Gefahrlose Rückführung der Stoffe in den natürlichen Stoffkreislauf.

 

Nachhaltige Baustoffe und Konstruktionen

Bauen Sie so gesundheitsverträglich, umweltfreundlich, ressourcen-schonend und energiesparend wie möglich. Informieren Sie sich über die neuesten technischen Möglichkeiten. Verlangen Sie vom Hersteller oder Ihrem Bauunternehmer genaue Produktbezeichnungen mit Angaben zu den Inhaltsstoffen. Lassen Sie sich ggf. Sicherheitsdatenblätter über die verwendeten Produkte geben.

Zu den rein technischen Kriterien zur Beurteilung von Baustoffen und Bauteilen kommt deren ökologische Bewertung und ihre Umweltverträglichkeit hinzu. Umweltverträglich bauen bedeutet auch, die verwendeten Rohstoffe, den Produktionsprozess sowie die Wiederverwertung bzw. die Recyclingfähigkeit der eingesetzten Baumaterialien zu bewerten.

Die Gesamtkonstruktion des Hauses sollte durch dauerhafte und wartungsfreie Bauteile auf eine lange Lebensdauer ausgelegt sein. Ziel ist ein geringer Unterhaltungsaufwand. Tragende Konstruktionen sollten im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, geringen Stoffverbrauch, sommerlichen Wärmeschutz sowie Schallschutz optimiert werden. In der Regel sind vorgefertigte Bauteile qualitativ wertvoller. Sie sind wirtschaftlich und schonen die Umwelt. Verbundkonstruktionen sollten nur bei lösbaren Verbindungen eingesetzt werden. Je besser ein Gebäude aus ökologischer Sicht bewertet wird, umso geringer sind die Gesamtkosten, also die Erstellungs-, Betriebs- und Nutzungskosten des Gebäudes. Bei gleichwertigen Baustoffen sollten Recyclingmaterialien bevorzugt werden.

 

Tipp: Dokumentieren Sie die verwendeten Materialien im Gebäudepass.

 

Umweltzeichen: Gütesiegel und Label-Kennzeichnungen

Umweltzeichen dokumentieren die Umweltverträglichkeit des geprüften Produkts. Untersucht wird, inwiefern die Herstellung umweltschonend erfolgte, welche Inhaltsstoffe verwendet wurden, ob schädliche Emissionen messbar sind und ob eine umweltschonende Entsorgung möglich ist. Geprüft wird entweder nur ein einzelner Aspekt oder der gesamte Lebenszyklus eines Produkts. Gesundheitliche Aspekte werden in einigen Fällen mitberücksichtigt, ergeben sich oft aber auch aus den umweltorientierten Untersuchungen. Die Prüfkriterien basieren auf gesetzlichen Vorgaben und Grenzwerten, gültigen Normen und Richtlinien oder Anforderungen des Verbraucherschutzes.

Baustoffe werden mit EU- und deutschlandweit geltenden Gütesiegeln und Label-Kennzeichnungen ausgezeichnet. Dazu gehören u.a.:

  • Blauer Engel (Umweltzeichen für Produkte und Dienstleistungen)
  • EU-Ecolabel (Euroblume) (Europäisches Umweltzeichen für Produkte und Dienstleistungen)
  • EPD - Umweltproduktdeklaration (vergeben vom IBU Institut Bauen und Umwelt)
  • Natureplus (Internationales Qualitätszeichen für nachhaltige Bau- und Wohnprodukte)
  • FSC-Zertifikat (Weltweites Label des Forest Stewardship Councils für Holz- und Papierprodukte aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft)
  • ToxProof (Gütezeichen des TÜV Rheinland für schadstoffarmes und ökologisches Bauen)

 

Wenn Sie Ihr Gebäude besonders nachhaltig bauen oder sanieren wollen, können Sie sich Ihren Baustandard zertifizieren lasssen. Dadurch können Sie zum Beispiel den Wert Ihrer Immobilie deutlich erhöhen. Es gibt verschiedene Zertifizierungs-systeme aus dem In- und Ausland, die sich an unterschiedlichen Gebäudetypen und Nutzerinteressen ausrichten:

  • DGNB (Deutsches Gütesiegel Nachhaltiges Bauen), Deutschland
  • BREEAM (Environmental Assessment Method des Building Research Establishment), Großbritannien
  •  LEED (Leadership in Energy and Environmental Design), USA
  • Zertifikate des Passivhaus Institut (Zertifiziertes Passivhaus, EnerPhit – Zertifizierte Modernisierung, Energiesparhaus), Deutschland
  • BNB (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen), Deutschland
  • NaWoh (Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau), Deutschland

 

Flächensparendes Bauen

Der sparsame Umgang mit Grund und Boden ist einer der wichtigsten Grundsätze des Städtebaus. Eine ständig wachsende Inanspruchnahme ist auf Dauer nicht nachhaltig. Die für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommene Fläche hat sich in Deutschland in nur 50 Jahren verdoppelt. Flächensparendes Bauen ist von daher ein wesentlicher Beitrag, die Umwelt zu schonen. Das locker bebaute Einfamilienhausgebiet, das großflächig die Landschaft überzieht, kann kein zukunftsweisendes Siedlungsleitbild sein.

 

 

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