Im Laufe Ihres Bauprojekts werden Sie mit sehr unterschiedlichen Gutachtern und Sachverständigen zusammenarbeiten. Wie Sie den richtigen Gutachter oder Sachverständigen für Ihr Bauprojekt finden und beauftragen können, erfahren Sie hier. Architekten und Bauingenieure, andere Sachverständige mit vergleichbarer Qualifikation oder Energieberater sind die Fachleute für den Neubau oder die Sanierung im Bestand.

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Welche Sie beauftragen, hängt von der Art und Größe des Hauses oder der Wohnung, Ihren Baupartnern und der Bauphase ab, in der Sie sich befinden. Die baubegleitende Qualitätssicherung sollte von einem unabhängigen Experten durchgeführt werden und beginnt bei der Planung von Bau oder Umbau einer Immobilie und endet mit der Übergabe der fertig gestellten und abgenommenen Bauleistung. Baumängel, Bauschäden, eingeschränkte Nutzungs-möglichkeiten und Wertverlust sind die Folge von mangelnder Kontrolle und schlechter Bauqualität.

 

Warum Qualitätssicherung?

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Das Ziel einer unabhängigen Qualitätssicherung ist es, Baumängel im Vorfeld zu erkennen und zu vermeiden. Das Gebäude soll seine Eigenschaften dauerhaft behalten und möglichst nicht an Wert verlieren. Bei einer guten Qualitätssicherung arbeiten die Vor-Ort-Beratung, die Baubegleitung, die Bauleitung und Sie als Bauherr eng zusammen. Ein erfahrener Gutachter erkennt viele Mängel im Ansatz und kann dadurch spätere Bauschäden verhindern. Die Kosten für eine baubegleitende Qualitätssicherung werden Sie mit einem professionellen Sachverständigen möglicherweise um ein Mehrfaches wieder hereinholen.

Mehr als 90 % aller Ein- und Zweifamilienhäuser und nahezu alle Eigentums-wohnungen werden von Bauträgern und Generalunternehmern/Generalübernehmern zu einem Festpreis errichtet. Der ökonomische Druck auf die Bauwirtschaft ist hoch. Die Kosten von Bauschäden, die bei Bauleistungen durch Fehler bei der Materialherstellung, Planung und Ausführung entstehen, werden jährlich auf mindestens 3,4 Mrd. Euro geschätzt, wovon rund die Hälfte auf Fehlleistungen bei Instandsetzungen und Modernisierungen entfallen. Die meisten Baufirmen führen keine eigene Qualitätsüberwachung durch. Viele setzen darauf, dass entstandene Mängel nicht entdeckt und in der Gewährleistungszeit nicht sichtbar werden.

 

Qualitätssicherung dank Sachverständigen

  • Gutachter und Sachverständige sollten immer dann eingeschaltet werden, wenn bestimmte Bauschritte abgenommen werden müssen bzw. wenn Sie als Bauherr überprüfen wollen, in welcher Qualität bestimmte Arbeiten durchgeführt wurden.
  • Sie sollten immer unabhängig sein und Ihnen über Ihre Referenzen und Qualifikationen Auskunft geben.
  • Sie stehen Ihnen als Fachleute zur Seite und helfen die Qualität Ihres Bauvorhabens zu verbessern und den Projektfortschritt fachgerecht zu dokumentieren.
  • Gutachten sind Teil der Qualitätssicherung und gelten als Beweisführung bei Bauschäden.
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Wann Sie einen Sachverständigen einschalten müssen: Gutachten sind Teil der Qualitätssicherung. Sie stellen die Beweisführung bei Bauschäden und während der Gewährleistungszeit sicher. Es gibt sehr unterschiedliche Gutachter und Sachverständige. Welchen Sie beauftragen, hängt von der Art und Größe Ihres Neubau- oder Bestandsprojekts, Ihrer Baupartner und der Bauphase ab. Gutachter sollten immer dann eingeschaltet werden, wenn bestimmte Bauschritte auf Ihre Qualität hin überprüft und bestätigt werden müssen.

  • Die Beteiligung von unabhängigen Gutachtern oder anerkannten Sachverständigen ist bei manchen Bauprozessen verbindlich vorgeschrieben.
  • Reichen Sie beispielsweise einen Bauantrag ein, müssen Sie den Brandschutz- und Wärmeschutznachweis eines offiziell einberufenen Prüfsachverständigen vorlegen.
  • Beantragen Sie staatliche Fördermittel, beispielsweise für die energetische Sanierung, müssen Sie eine Baubegleitung durch einen Energieeffizienz-Experten nachweisen.
 
Tipp

Eine Baubegehung und Beratung vor Ort durch unabhängige Fachleute ist mindestens für folgende Bauabschnitte sinnvoll:

  • Nach dem Verlegen des Baustahls für die Bodenplatte
  • Falls Sie einen Keller bauen lassen, vor der Verfüllung der Baugrube
  • Nach Erstellung des Dachstuhls, um den Rohbau zu kontrollieren (Richtfest)
  • Nach Installation der Haustechnik (Rohinstallation von Heizung, Sanitär und Elektro)
  • Nach Putz, Estrich und Gipskartonarbeiten und vor den Boden- und Wandbelägen

 

Wann sollten Sie Sachverständige hinzuziehen?

Nicht verbindlich aber empfehlenswert ist die Beauftragung von Sachverständigen in folgenden Bauabschnitten:

  • Vor Baubeginn: Baugrunduntersuchung, Untersuchung des Bodens auf Munition aus dem Zweiten Weltkrieg oder auf sonstige Altlasten, Immobilienbewertung bei Erwerb im Bestand, Bestandsdokumentation, Vor-Ort-Beratung, Holzschutzgutachten
  • Bei der Planung bzw. beim Bau: Energieeffizienz-Beratung, altersgerechtes und barrierereduziertes Bauen bzw. Sanieren, Wohngesundheit, Baubegleitung, Bauleitung, Bestandsdokumentation (Gebäude, Statik), Abnahme (Bauabschnitte, Schlussabnahme)
  • Nach Baufertigstellung: Gebäudegutachten, Bestandsdokumentation

 

Welche Kosten kommen auf Sie zu?

Die anfallenden Kosten für Gutachten sind sehr unterschiedlich. Sie richten sich nach dem Zeit- und Arbeitsaufwand, nach Art des Bauprojekts und dem Schwierigkeitsgrad des Bauvorhabens. Gutachten sollten über Pauschalpreise oder Stundensätze vereinbart werden. Wichtig ist, dass die Leistungsbeschreibung vertraglich festgehalten wird, sodass Sie die Leistung überprüfen können. Bei Stundensätzen kommen in der Regel Anfahrt- und weitere Nebenkosten hinzu.

Im Vergleich zu den Gesamtkosten des Bauvorhabens oder der Sanierung sind auch höhere Gutachterkosten gut investiertes Geld.

 

Nutzen Sie die Unterstützung durch einen Energieeffizienz-Experten

Energieeffizientes Bauen und Sanieren erfordert komplexes Fachwissen. Deshalb ist es sinnvoll, sich von Anfang an von einem Sachverständigen begleiten zu lassen. Bei der Planung von KfW-Effizienzhäusern ist dies sogar verpflichtend vorgeschrieben. Der Experte sichert die Qualität der energetischen Maßnahmen in der Planung und Durchführung, damit Sie sich Mängel und unnötige Investitionen ersparen. Das Geld für den Sachverständigen ist gut angelegt – zumal die KfW bei einer Förderung zusätzlich bis zu 4.000 Euro Zuschuss gewährt.

 

Besser vorausschauend planen

Dazu können Sie frühzeitig einen Sachverständigen beauftragen, der Ihr Vorhaben begleitet. Der Experte erstellt eine Fachplanung für die Maßnahmen und begleitet alle Bauabschnitte, um die energetische Qualität zu sichern. Für die Fachplanung und Baubegleitung zugelassene Experten sind in der Energieeffizienz-Expertenlisten zu finden. Wichtig ist Ihre Vorausschau bei der Beauftragung von Sachverständigen und Baufirmen. Achten Sie darauf, alle Leistungen und Pflichten vertraglich genau zu regeln, um Missverständnisse zu vermeiden.

 

Qualitätssicherung dank Bauleitung

Dem Bauleiter obliegt die Überwachung der Bausauführungen. Er ist dafür verantwortlich, dass ein Bauwerk ohne Mängel entsteht. Bei der Zusammenarbeit mit Architekten wird diese Aufgabe in der Regel vom Architekten oder Bauingenieur übernommen. Bei Bauträgern und Generalunternehmern haben Sie keine Möglichkeiten zur Einflussnahme, wer diese Aufgabe übernimmt. In vielen Bundesländern wurde die Pflicht zur Bestellung des Bauleiters abgeschafft, mittlerweile aber wieder in einige Landesbauordnungen aufgenommen.

 

Qualitätssicherung dank Bauherr

Als Bauherr sollten Sie die Baustelle regelmäßig besuchen, wenn möglich täglich oder einmal pro Woche. Kontrollieren Sie die Rohbaumaße, die verbauten Materialien, vergleichen Sie Baubeschreibung und Planungsunterlagen mit der Ausführung. Dokumentieren Sie das, was Sie vorfinden in einem Bautagebuch, notieren Sie, welche Probleme wann aufgetreten sind und welche Entscheidungen wann getroffen wurden. Fotografieren Sie die Baufortschritte regelmäßig. Treffen Sie sich, wenn möglich, wöchentlich mit den verantwortlichen Baubeteiligten zur Baustellenbegehung, um die Arbeiten der vergangenen Woche zu begutachten. Halten Sie Mängel in einem Protokoll fest, fotografieren Sie die entsprechenden Ausführungen und sprechen Sie über Details. Verteilen Sie die Arbeitsaufträge für die darauffolgende Woche und dokumentieren Sie Entscheidungen schriftlich. Während der Bauzeit besteht ein ständiger Abstimmungsbedarf. Mündliche Absprachen sollten Sie immer auch schriftlich als Aktennotiz oder Besprechungsprotokoll festhalten.

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