Was können Sie gegen Schimmel in Wohnräumen tun?
Der Vormarsch von Schimmelpilzen in Wohngebäuden beschäftigt seit Jahren Bewohner und Bauexperten gleichermaßen. Man schätzt, dass etwa ein Viertel aller Wohngebäude mehr oder weniger stark von Schimmelpilzen befallen ist. Was können Sie gegen Schimmel in Wohnräumen tun? Schimmelpilze bilden giftige Substanzen, die bei Menschen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können.
Die Sporen gelangen über die Atemwege in Bronchien und Lunge, deshalb sind die Schleimhäute in Mund, Nase und Lunge besonders anfällig.
Die Ursachen sind vielfältig. Bei der „Therapie“ kommt es darauf an, das Übel an der Wurzel zu packen, um weiteren Schaden zu vermeiden. Schimmelpilze zählen ebenso wie die Bakterien zu den Mikroorganismen und sind ein natürlicher Bestandteil unserer Umwelt. Man unterscheidet etwa 100.000 verschiedene Arten, deren Sporen sich in geringen Mengen fast überall in der Luft befinden, aber dabei keinerlei Schaden anrichten. Erst eine erhöhte Sporenkonzentration, wie sie beispielsweise in von Schimmelpilz befallenen Innenräumen auftritt, kann nicht nur zum Ärgernis werden, sondern unter Umständen gesundheitsschädigende Folgen für die Bewohner haben. Mittlerweile beschäftigen sich etwa 10 Prozent aller Bauschadengutachten mit Schimmelpilzbefall, der auch zunehmend Streit-gegenstand in Mietrechtsangelegenheiten ist.
Entstehung - Wie entstehen Pilzschäden in Wohnräumen?
Schimmelkeime und -sporen sind überall vorhanden und gehören zu unserer natürlichen Umgebung. Doch erst wenn neben Nährstoffen zum Beispiel aus Staub oder Tapeten ausreichend Feuchtigkeit hinzukommt, können Schimmelpilze wachsen. Schimmelpilze benötigen für ihr Wachstum in erster Linie Nährstoffe und Feuchtigkeit. Die optimale Wachstumstemperatur liegt im Bereich von 25 bis 35°C, also Temperaturen, die in Wohnräumen anzutreffen sind. Holz, Tapete oder Gipskartonplatten sind für die Mikroorganismen ein besonders guter Nährboden. Das Zünglein an der Waage ist die Feuchtigkeit, die in ausreichender Menge und Zeit vorhanden sein muss. Die dafür benötigte Luftfeuchte von 80 und 90 Prozent oder feuchte Materialien sind in Innenräumen im Normalfall nicht vorhanden. Doch oft sucht sich Feuchtigkeit “Schleichwege“. Wenn sie dann in Bauteile eindringt oder in Form von Tauwasser auf der Oberfläche auftritt, ist Gefahr im Verzuge. In Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen kann der Schimmelpilzbefall vorübergehend z. B. in Form von Stockflecken im Winter oder dauerhaft vorhanden sein.
Zu wenig Lüften oder zu sparsames Heizen sowie undichte Fenster oder Dächer können die Ursache von Feuchtigkeit und Schimmel sein. Ein idealer Nährboden für Schimmelpilzsporen sind organische Materialien wie Tapete, Holz, Kleister oder Kunstharz. Kommt ausreichend Feuchtigkeit dazu, kann das Wachstum beginnen.
Entstehung - Woher kommt die Feuchtigkeit?
Die Feuchtigkeit kann durch unterschiedliche bauphysikalische Vorgänge in die Bauteile oder auf deren Oberflächen gelangen. Bis auf wenige Ausnahmen ist ein Schimmelpilzbefall meist ein Indikator für vorhandene bauliche oder nutzungsbedingte Mängel. Bauteildurchfeuchtungen sind in aller Regel auf bauliche Mängel zurückzuführen. Ausnahmen sind nutzerbedingte Havarieschäden (z.B. defekte Waschmaschine) oder Naturkatastrophen (z.B. Überschwemmungen).