Immer mehr Wohngebäude in Deutschland werden zur Erhöhung des Wohnkomforts und zur Einsparung von Heizenergie aufwändig gedämmt. Die notwendige Luftdichtheit neuer und modernisierter Gebäude verlangt zur Sicherstellung eines hygienisch erforderlichen Luftwechsels abgestimmte Maßnahmen, um Feuchteschäden und Schimmelpilzbefall zu verhindern. Die Bauexperten sind gefordert, die hierfür benötigte Bauqualität zu schaffen. Die Nutzer sind aufgerufen, in ihrem Lüftungs- und Heizverhalten den veränderten Bedingungen Rechnung zu tragen.
Behaglichkeit und Wohnkomfort
Behaglichkeit und Wohnkomfort unterliegen naturgemäß persönlichen Bewertungen, d.h. jeder Bewohner empfindet sie unterschiedlich. Dennoch lassen sich auf der Grundlage der Vorgänge im menschlichen Körper Kriterien für das Entstehen eines bestimmten Behaglichkeitsempfindens angeben. Optische, akustische und thermische Faktoren spielen dabei eine Rolle. Vor dem Hintergrund des richtigen Lüftens und Heizens kommt vor allem der thermischen Behaglichkeit Bedeutung zu. Diese wird im Wesentlichen durch miteinander verknüpfte, physikalische Größen bestimmt:
- Temperatur der Raumluft
- mittlere Temperatur der raumumschließenden Flächen (z. B. Außenwände)
- relative Luftfeuchte im Raum
- Luftbewegung im Raum.
Untersuchungen haben gezeigt, dass für das Behaglichkeitsempfinden zwei Aspekte wesentlich sind: Die Temperaturdifferenz zwischen der Raumluft und den Flächen, die den Raum umschließen. Sie sollte möglichst klein sein. Der andere Faktor ist die Luftbewegung. Je weniger, desto besser. Anzustreben sind keine Luftbewegungen durch Undichtheiten in der Gebäudehülle (Fensterundichtheiten, offene Fugen usw.).