Barrierefreie Wohnräume sind großzügig, bequem und sicher. Ihre Vorteile entfalten sie unabhängig vom Lebensalter. Wenn keine Stolperfallen existieren, alle Räume ohne Stufen erreichbar und die Türen breit genug sind, profitieren davon alle Generationen.

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Planen Sie vorausschauend

Wenn Sie neu bauen oder eine umfangreiche Sanierung durchführen, lohnt es sich, auch die Barrierefreiheit in die Planung einzubeziehen. Es gibt viele sinnvolle Maßnahmen, die zum Teil mit geringen Kosten umzusetzen sind. Zudem werden viele barrierereduzierende Sanierungsmaßnahmen gefördert.

Das Thema ist keineswegs nur für ältere Menschen wichtig. Auch wenn Sie noch jung sind, erhöhen Sie damit Ihren Wohnkomfort und schaffen leichtere Zugänge für den Kinderwagen und ähnliches. So bedeutet altersgerechtes und barrierefreies Bauen im Grunde nur, langfristig die Bedürfnisse von Jung und Alt zu berück-sichtigen. Sie sparen sich später aufwendige und teure Umbaumaßnahmen und können bis ins hohe Alter im vertrauten Umfeld wohnen.

HINWEIS: Barrierefreie Häuser und Wohnungen haben einen hohen Wiederverkaufswert!


Barrierefreies Bauen beim Neubau

Die optimale Ausgangslage: Sie planen einen Neubau. Hierbei können Sie sicher-stellen, dass Ihr Haus nahezu barrierefrei wird, oft ohne großen Aufwand und besondere Zusatzkosten.

  • Planen Sie Türen mit einer Breite von 90 cm Durchgangsmaß – bequem für Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl.
  • Verzichten Sie auf Türschwellen und Stufen im Eingangsbereich – damit Ihre Wohnung in jedem Alter bequem und sicher zugänglich ist.
  • Legen Sie Flure mit einer Breite von 120 cm an, Bewegungsflächen vor und hinter jeder Tür mit 150 cm.
  • Bauen Sie bodengleiche Duschen ein, die in jeder Lebenslage mehr Komfort bieten.


Barrierefrei umbauen bei Sanierung

Eine bestehende Immobilie barrierefrei einzurichten ist schon aufwendiger. Der Abbau von Hindernissen ist besonders dann empfehlenswert, wenn Sie Ihr Eigenheim ohnehin modernisieren wollen, oder wenn beispielsweise die Kinder ausziehen und Sie die Räume neu gestalten wollen.

Ohne Kostenexplosion ist es zum Beispiel möglich,

  • beim Einbau einer neuen Heizungs- und Warmwasseraufbereitungsanlage gleichzeitig ein neues Bad einzurichten oder
  • beim Entfernen von Trennwänden gleichzeitig Türschwellen abzubauen.


Tipp
Kombinieren Sie Maßnahmen und erhöhen Sie die Förderung!

Maßnahmen zum altersgerechten Umbau lassen sich optimal kombinieren mit Einbruchschutzmaßnahmen sowie mit energetischer Sanierung. Zum Teil können Sie damit mehrere Förderprogramme verbinden und höhere Fördergelder erhalten!

 

Weitere Infos finden Sie bei der KfW:

  • Altersgerecht umbauen
  • Energieeffizient sanieren
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Fördermittel stellen auch Bundesländer, Städte und Gemeinden zur Verfügung, Pflege- und Krankenkassen gewähren zum Teil eigene Zuschüsse. Prüfen Sie Ihre Möglichkeiten und stellen Sie Förderanträge unbedingt, bevor Sie bauen oder um-bauen!



Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit und mehr Wohnkomfort

Sie reduzieren Barrieren und erhöhen den Komfort durch:

  • Ausreichenden Bewegungsraum
  • Gute Beleuchtung
  • Rutschfeste Böden
  • Vermeiden von Stolperschwellen
  • Leichtgängige Schlösser und Griffe an Türen, Fenstern und Möbeln
  • Kontrastreiche Farbgestaltung von Treppen, Stufen, Eingängen und Schaltern

Informieren Sie sich darüber, welche Maßnahmen für Sie in Frage kommen, z.B. bei einem Architekten oder einem Sachverständigen.

Planungshilfe für Bauherren: DIN 18040-2 ist die gesetzliche Grundlage für barrierefreies Bauen.


Maßnahmen an Hauseingang, Stufen und Treppen

Schon der Weg zum Haus kann für Menschen mit körperlicher Einschränkung schier unüberwindbare Hürden beinhalten. Achten Sie deshalb auf die folgende Aus-stattung:


Hauseingang

  • Weg zum Haus – fester Belag ohne Stolperfallen, gut beleuchtet, optimale Breite 150 cm
  • Überdachung als Wetterschutz
  • Blendfreie Beleuchtung für Gehweg, Haustür und Hausnummer – am besten mit Bewegungsmelder
  • Sitzplätze am Hauseingang – zum Ausruhen und zum Abstellen von Gepäck oder Einkaufstaschen
  • Türklingel mit Zweiton-Gong


Stufen und Treppen

  • Durchgehender, beidseitiger Handlauf in runder oder ovaler Form
  • Rutschsichere Stufen
  • Beleuchtung der einzelnen Stufen
  • Rampen
  • Treppenlifte


Maßnahmen an Haustür, Innentüren und Fenstern

Für Menschen, die auf Rollator, Rollstuhl oder Stock angewiesen sind, können Türen echte Hindernisse darstellen. Um gefährliche Manöver beim Öffnen und Schließen zu vermeiden sowie die Sicherheit zu erhöhen, bieten sich folgende Maßnahmen an:

  • Türen – leichtgängig, gut geölte Scharniere
  • Türdurchgang – mindestens 80 cm, besser 90 cm
  • Türschloss – gut erreichbar, leicht bedienbar, eventuell elektrisches Schließsystem
  • Tür- und Fenstergriff – greifgünstige Form, bogen- oder u-förmig
  • Bedienhöhen – Türgriffe und Schalter auf 85 cm Höhe
  • Sicherheit – Weitwinkelspion, elektrischer Türöffner mit Gegensprechanlage zusätzliches Kastenriegelschloss auch in Wohn- und Schlafzimmertüren


Maßnahmen im Badezimmer

Auch im Badezimmer lassen sich viele Hindernisse abbauen, um den Zugang und die Bedienung im Alltag zu erleichtern.

  • Badezimmertür – nach außen zu öffnen, alternativ Raumspar- oder Schiebetür
  • Waschtisch – mit Rollstuhl zu unterfahren
  • Armaturen – gut erreichbar, einhändig und leicht oder berührungslos bedienbar, möglichst langer, abgewinkelter Griff, präziser Temperaturregler, eingebaute Temperaturbegrenzung, Waschtischarmatur mit ausziehbarer Schlauchbrause für die Haarwäsche, schwenkbare Badewannenarmatur
  • Badewanne und Dusche – rutschsicher durch Beschichtungen oder selbstklebende Antirutsch-Folien, mobile Einstiegshilfen, zum Beispiel Trittstufen, Haltegriffe, Boden-Deckenstange, bodengleiche Dusche, Badewannenlift, Duschrollsitz


Optische Hilfsmittel

Menschen mit eingeschränkter Sehleistung werden durch schlechtes Licht und fehlende Kontraste stark beeinträchtigt.

Die Sturzgefahr lässt sich durch folgende Maßnahmen reduzieren:

Beleuchtung

  • Helle, schattenlose und blendfreie Ausleuchtung aller Räume
  • Direkte und indirekte Beleuchtung gleichzeitig verwenden
  • Bewegungsmelder
  • Treppen mit einzeln beleuchteten Stufen


Kontrastreiche Farbgestaltung

  • Hauseingang farbig hervorheben, zum Beispiel durch eine dunkle Wand und eine helle Tür
  • Farbige Schalter, Griffe und Handläufe
  • Farbige oder reflektierende Klebestreifen an Kopf und Fuß einer Treppe


Maßnahmen an Terrassen und im Garten

Auch Garten und Außenanlagen können sicherer und bequemer eingerichtet werden. So können Freizeitgärtner trotz körperlicher Einschränkungen weiter ihr Hobby aus-üben.

Überbrückung von Treppen und Schwellen

  • Rampen
  • Treppenlifte
  • Schwellenlose Terrassentüren


Rückenschonendes Gärtnern

  • Unterfahrbahre Tischbeete
  • Hochbeete
  • Ergonomische Gartengeräte

 


Förderprogramme der KfW

In den Förderprogrammen ""Altergecht Umbauen – Kredit"" (159) und ""Altersgerecht Umbauen – Zuschuss"" (455) fördert die KfW:

Maßnahmen zum Barriereabbau

  • Wege zu Gebäuden und Maßnahmen im Wohnumfeld
  • Eingangsbereich und Wohnungszugang
  • Überwindung von Niveauunterschieden
  • Anpassung der Raumgeometrie
  • Maßnahmen in Sanitärräumen
  • Sicherheit, Orientierung und Kommunikation
  • Gemeinschaftsräume, Mehrgenerationenwohnen


Maßnahmen zum Einbruchschutz

  • Einbruchhemmende Haus- und Wohnungseingangstüren
  • Nachrüstsysteme für Haus- und Wohnungseingangstüren
  • Nachrüstsysteme für Fenster, zum Beispiel abschließbare FenstergriffeEinbruchhemmende Gitter und Rollläden
  • Einbruchs- und Überfallmeldeanlagen
  • Einbau von Türspionen
  • Baugebundene Assistenzsysteme wie Gegensprechanlagen


Details finden Sie im Merkblatt ""Technische Mindestanforderungen"" der KfW.

 

Tipp

Weitere Informationen finden Sie im Ratgeber „Clever umbauen"" der Verbraucherzentrale.

 

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