Allgemeines zum Brennwertkessel mit Heizöl /Gas

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Brennwertkessel speisen Heizung und Warmwasserbereitung. Sie nutzen den Energieinhalt des Wasserdampfes im Abgas. Dabei muss das Abgas so weit abgekühlt werden, dass der Wasserdampf als Wassertropfen kondensiert.

Das geschieht je nach Brennstoff bei unterschiedlichen Temperaturen: Bei Erdgas beträgt der Taupunkt ca. 59 °C, bei Heizöl EL etwa 48 °C.

Um die Kondensationswärme wirklich ausnutzen zu können, muss die Rücklauftemperatur im Heizungssystem deutlich unter dem Taupunkt liegen. Damit der Brenner bei der gerade notwendigen Wärmeleistung nicht zu oft takten muss (das Ein- und Ausschalten erzeugt u.a. Energieverluste und höhere Schadstoffemissionen), werden modulierende Brenner eingesetzt, deren Wärmeleistung in gewissen Grenzen eingestellt werden kann. Da das entstehende Kondensat sauer ist, bestehen Brennwertkessel aus säurebeständigen Materialien. Das entstehende Kondensat wird über einen Abwasseranschluss abgeführt.


Brennwertkessel mit Heizöl

Bei Heizöl-Brennwertkesseln erfolgt die Wärmeerzeugung mittels eines einstufigen Ölzerstäubungsbrenners mit Ölvorwärmung und Gebläse. Die Regelung erfolgt witterungsgeführt bzw. raumtemperaturgeführt. Als Abgasführung benötigt der Heizölbrennwertkessel eine säurebeständige Abgasleitung und einen Anschluss an die Entwässerung.

Die Effizienz des Kessels wird durch den Jahresnutzungsgrad charakterisiert. Dieser liegt bei 103 Prozent bei der Heizung, zwischen 46 und 56 Prozent bei der Warmwasserbereitung und bei 96 Prozent bei kombinierter Heizung und Warmwasserbereitung. Die Kessel sind Edelstahlheizkessel, zum Teil in Kombination mit Kunststoff, auch mit integriertem oder nebenstehendem Warmwasserspeicher.

Die Investitionskosten ohne Montagekosten betragen 3.000 bis 4.200 Euro ohne Speicher bzw. 4.500 bis 5.000 Euro mit Speicher. Die Verbrauchskosten liegen bei 4 bis 6 Cent/kWh Endenergie (Stand 04/2016, dies ist abhängig vom Ölpreis). Die Betriebskosten bestehen im Wesentlichen aus Stromkosten und Schornsteinfegerkosten.

HINWEIS:  Einmal jährlich sollte eine Wartung und Reinigung erfolgen.

Tipp:

Muster-Wartungsverträge erhalten Sie bei der Energieberatung der Verbraucher-zentralen.


Brennwertkessel mit Gas

Gas-Brennwertkessel werden durch Erdgas und bei entsprechendem Gerätetyp auch durch Flüssiggas gespeist. Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels Vormisch-flächenbrenner mit Gebläse, meist stetig geregelt und zweistufig ausgelegt. Die Regelung erfolgt witterungsgeführt bzw. raumtemperaturgeführt.

Der Nutzungsgrad von Brennwertkesseln für Gas liegt bei bis zu 110 Prozent bei der Heizung, zwischen 46 und 56 Prozent bei der Warmwasserbereitung und bei 96 Prozent bei kombinierter Heizung und Warmwasserbereitung. Die Kessel sind aus Aluminiumlegierungen oder Edelstahl, wandhängend oder stehend, für Dach-heizzentralen geeignet, mit integriertem oder nebenstehendem Warm-wasserspeicher. Es müssen als Abgasführung die Abgasleitung und für das Kondensat ein Anschluss an die Entwässerung hergestellt werden.

Ein Brennwertkessel für Gas kostet ohne Montagekosten zwischen 2.500 bis 3.000 Euro ohne Speicher bzw. 3.500 bis 4.000 Euro mit Speicher. Die Verbrauchskosten liegen bei 5,5 bis 6,5 Cent/kWh, Erdgas und bei ca. 8 bis 9 Cent/kWh bei Flüssiggas (Stand 04/2016, dies ist abhängig von den Gaspreisen). Die Betriebskosten sind im Wesentlichen Stromkosten und Schornsteinfegerkosten.

 

HINWEIS:

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Einmal jährlich sollte eine Wartung und Reinigung erfolgen.

Tipp:

Muster-Wartungsverträge erhalten Sie bei der Energieberatung der Verbraucher-zentralen.


Heizen mit Holz:

Holzöfen stellen eine nachhaltige Alternative als Heizsystem dar. Dabei gilt es zwischen Zentralheizungskesseln und Pelletkesseln zu unterscheiden.

Vergleich Zentralheizungskessel vs. Holzpelletkessel:

Holz-Zentralheizungskessel

Im Unterschied zu öl- und gasbefeuerten Kesseln werden Sie bei Holzkesseln nur wenige unabhängige Testergebnisse finden. Ursache dafür ist der erhebliche Einfluss der Holzfeuchte und -qualität auf die Verbrennung. Ergebnisse vom Prüfstand sind daher nur selten auf die Praxis übertragbar.

Mit den folgenden Hinweisen ist ein relativ sauberer Einsatz von Holz als Brennstoff dennoch möglich:

  • Grundsätzlich darf nur naturbelassenes und in der Regel zwei Jahre gelagertes Holz verbrannt werden. Der Heizwert von Stückholz mit 15 % Wassergehalt schwankt zwischen 1.400 und 1.900 Kilowattstunden pro Raummeter Holz. Nadelhölzer haben in der Regel einen niedrigeren Heizwert als Laubhölzer. Dafür sind die Emissionen an Stickstoffoxiden (NOx) bei Nadelhölzern geringer.
  • Kleinere Zentralheizungskessel für die Verbrennung von Stückholz müssen Sie normalerweise von Hand befeuern. Als Verbrennungsprinzip hat sich inzwischen hauptsächlich der untere Abbrand durchgesetzt. Die meisten Kessel arbeiten mit einem Druck- oder Saugzuggebläse, das zu einem erheblich verbesserten Anheizverhalten beiträgt. Um eine Versottung und Korrosion des Kessels zu verhindern, arbeiten Holz-Zentralheizungskessel mit einer Rücklauftemperaturanhebung.
  • Die Kesselwirkungsgrade von Heizkesseln für kleinere Wohngebäude liegen zwischen 80 % und 88 % inkl. Strahlungsverluste. Die geringsten Emissionen an Kohlenmonoxid und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) haben Kessel, deren Gebläse mit einer Lambdaregelung ausgerüstet sind. Deren Emissionsverhalten ist allerdings nur von Volllast bis zu einer Teillast von 50 % günstig.
  • Weil zu einem Großteil der Heizungsbetrieb in der Übergangszeit von Frühjahr und Herbst mit einem Leistungsbedarf von unter 50 % erfolgt, ist die Ausrüstung aller Holz-Zentralheizungskessel mit einem Pufferspeicher zu empfehlen. Der Pufferspeicher sollte mindestens 25 Liter Volumen pro kW Heizleistung haben. Effizienter arbeiten Heizungsanlagen mit größeren Pufferspeichern, zum Beispiel mit 100 Liter pro kW.


Holzpelletkessel

Holzpelletkessel arbeiten nicht mit Stückholz, sondern mit Holzpellets. Sie entstehen durch das Pressen von Spänen. Pellets haben einen Durchmesser von vier bis zehn Millimeter und eine Länge von einem bis drei Zentimetern. Holzpellets werden sackweise oder per LkW geliefert.

Die Besonderheiten einer Pelletheizung:

  • Handelt es sich um eine Holzpelletzentralheizung, werden die Pellets meist in einem Speicher mit einigen Kubikmetern gelagert. Die Befüllung eines solchen Speichers erfolgt mit einem Silofahrzeug. Die Pellets werden über einen Schlauch in den Speicher geblasen. Mit Hilfe einer automatischen Fördereinrichtung, die eine Förderschnecke oder eine Gebläsevorrichtung enthält, werden die Pellets nach Bedarf dem Speicher entnommen und dem Pelletkessel zugeführt.
  • Beim Brennerstart werden die Pellets elektrisch entzündet.
  • Die Asche wird in einem Aschebehälter gesammelt, der gelegentlich geleert werden muss. Bei drei Tonnen Pellets fallen circa 15 Kilogramm Asche an. Das Abgas wird wie bei einer Ölheizung über einen Schornstein abgeführt.
  • Der Wartungsaufwand einer vollautomatischen Pelletheizung ist in der Regel höher als bei Öl- oder Gasheizungen.
  • Der Reinigungsaufwand ist zudem größer, weil bei der Verbrennung von Holz naturgemäß mehr Asche, Ruß und Staub anfallen als bei Gas oder Öl. Es kann auch vorkommen, dass sich Pellets im Fördersystem festsetzen oder andere Betriebsstörungen auftreten.


Heizen mit Wärmepumpe:

Es gibt unterschiedliche Arten von Wärmepumpen, die jeweils mit Wärmequellen aus der Erde, dem Grundwasser oder der Luft betrieben werden.

Das Funktionsprinzip ist bei allen Wärmepumpen-Typen gleich. Die in der Umwelt auf niedrigem Temperaturniveau vorhandene Wärme wird auf ein höheres Temperaturniveau „gepumpt“ und so für Heizung und Warmwasser nutzbar.

Das Wirkungsprinzip kennen Sie vom Kühlschrank:

Mit einem Kompressor wird dem Innenraum Wärme entzogen, Speisen und Getränke werden gekühlt. Die entzogene Wärme wird an die Umgebung abgegeben.


Bei einer Wärmepumpe läuft dieser Prozess im Grunde umgekehrt ab:

Die Wärmepumpe zieht die Wärme aus der Umwelt, bringt sie mit einem Kompressor auf ein höheres Temperaturniveau und speist sie in ein Heizungs- und Warmwassersystem ein. Für den Antrieb des Kompressors brauchen Wärmepumpen Strom.

Mehr Effizienz erhält man in Kombination mit Fußboden- oder Wandheizung

Wärmepumpen arbeiten umso effizienter, je niedriger die Temperaturdifferenz zwischen der genutzten Umweltwärme und der benötigten Heizwärme ist. Daher sollten Wärmepumpen eine möglichst warme Quelle nutzen und unbedingt mit einer Fußboden- oder Wandheizung als Flächenheizung kombiniert werden.

Fußboden- oder Wandheizungen arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen von nur etwa 35 °C. Herkömmliche Heizkörper werden dagegen auf circa 55 °C erwärmt.

Die Effizienz einer Anlage lässt sich an der so genannten Jahresarbeitszahl ablesen. Die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe ist das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärme und dem Strom, der für die Erzeugung dieser Wärme benötigt wird. Je höher die Jahresarbeitszahl, desto energieeffizienter ist die Wärmepumpe. Um nennenswert fossile Energie und damit Kohlendioxid einzusparen, ist eine Jahresarbeitszahl von deutlich über drei wünschenswert. Gute Anlagen haben eine Jahresarbeitszahl von über vier.


Vorteile von Wärmepumpen

  • Wärmepumpen können die Umweltwärme nutzbar machen. Gängig sind hierbei Erdwärmepumpen, Luftwärmepumpen oder Grundwasserwärme-pumpen.
  • Häuser, die mit einer dieser Wärmepumpen beheizt werden, benötigen weder Schornstein noch Brennstofflager oder Gasanschluss.
  • Außerdem brauchen Wärmepumpen nur selten gewartet zu werden. Bei richtiger Auslegung und sachgerechter Installation haben Wärmepumpen gegenüber konventionellen Heizungssystemen also einige Vorteile.


Nachteile von Wärmepumpen

  • Bei Erd- oder Grundwasserwärmepumpen sind die Anschaffungskosten hoch. Die preiswerteren Luftwärmepumpen sind nur unter optimalen Bedingungen wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll.
  • Vor allem bei Altbauten sind die vorhandene Wärmeverteilung und die nutzbare Wärmequelle selten für eine Wärmepumpe geeignet. Bei Neubauten können diese Bedingungen von Anfang an entsprechend geplant werden.

Auch im Winter ist in der Umwelt ausreichend Wärme vorhanden, um Wohnhäuser zu beheizen und mit Warmwasser zu versorgen. Ob sich der Einbau einer Wärmepumpe lohnt und welche Wärmepumpenart sich empfiehlt, ist im Einzelfall zu beurteilen.


Tipps:


Die Qualität der Heizungsanlage und der Pellets ist besonders wichtig für einen störungsarmen Betrieb.

Die Energieberatung der Verbraucherzentralen bietet Ihnen eine Checkliste an, anhand derer Sie prüfen können, ob eine Wärmepumpe wirklich zum Gebäude passt.

 

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